Der Hilarionstollen

Wie so üblich bei namentlichen Benennungen von Stollen in Lavrion, so ist auch der Name dieses Stollens eher der Phanatsie des Sammler als einer echten Namensgebung zuzuschreiben. Der Stollen, im Revier Verzeko gelegen, erschließt das gesamte Grubenrevier der Kamariza. Da dieser Stollen selbst kaum Abbaugebiete erschließt, und die Erzförderung sicherlich nur über den Serpieri-Schacht erfolgte, so kommen für die Anlage dieses Stollens nur Bewetterungs- und Anfahrtsgründe in Frage. Die einmal aufgestellt mutige Theorie, daß diese Strecke mit Schaufelladern befahren wurde ist wohl ins Reich der Phatasie zu stellen. Dafür ist der Stollen viel zu schmal und hat wie gesagt keine eigenen Abbaue. Der Stollen selbst führt leicht schräg abwärts zur 2. Hauptfördersohle des Minengebietes. Er trifft nach wenigen hundert Metern auf einen treppenförmigen Abgang zur 3. Sohle des Hilarion-Systems und nach weiterm Verlauf auf den Serpieri-Schacht. Von hier aus wiederum sind die Minenbereiche Jean-Baptiste und Christiana erreichbar.

Der Hilarion-Stollen, benannt wohl nach den Sammlern, weil er hauptsächlich für die Suche nach Mineralien im Hilarion-System genutzt wurde, ist der einzige Eingang in das Grubenrevier aller vier Grubenbereiche. Durch dieses Nadelör müssen alle Sammler, die untertage nach Mineralien suchen wollen.

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Kurz hinter dem Stolleneingang präsentiert sich der Stollen selbst in einem sehr desolaten Zustand. Das obere Bild zeigt die ersten 100m des Hilarion-Stollens im Jahr 2003. Deutlich sind die neuen Verbrüche zu sehen.

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Ca. 150m nach dem Stolleneingang macht der Stollen einen Knick nach rechts. Genau an dieser Stelle ist in der Decke ein rundes Loch, wodurch früher einmal die Druckluftleitungen in den Berg geführt wurden. Genau aus diesem Loch rinnt seit dem Herbst 2002 eine graue matschige Masse aus zersetztem Schiefer (siehe Bilder rechts!). Alle Kenner sind sich einig, daß sich an dieser Stelle eine Schieferschicht (pyritisiert!) in dem Gebirge über dem Stollen auflöst und in den Hilarionstollen fließt. Beim Hineingehen in den Stollen hört man ab und zu das platschen von Schiefermatsch, wenn es auf den Haufen fällt. Es ist warscheinlich nur eine Frage der Zeit, wann das Deckgebirge den entstehenden Hohlraum nicht mehr stützen kann und in sich zusammenbricht. Abhängig von der Größe der dann neuen Verbruchszone, könne man den Bereich vielleicht noch umgehen. Es ist dennoch ein mulmiges Gefühl mit diesem Wissen den Haufen zu passieren, denn man weiß nicht wann der Berg der Meinung ist, jetzt mal ein bischen herumbröseln zu müssen. Dummerweise ist dies der einzige Zugang zu dem Minengebiet unter Aghios Konstantinos...zumindest der einzige ohne sich abseilen zu müssen.

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Geht man vom Hilarionstolleneingang auf dem Hauptstollen Richtung Serpierischacht kommt man an zwei Schlüsselstellen vorbei, an denen man sehr aufpassen muß um nicht falsch abzubiegen. Die massenhaft angebrachte Markierung zeigt aber deutlich den Weg. In beiden Fällen zweigen die besser ausgebauten Stollen in die Abbaureviere der Serpieri-Mine ab, welche dann in die Hilarion-Abbaue übergehen.

 

 

 

 

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