Augenblicke!

Es regnet draussen! Nein, es pladdert wie verrückt! Da sitze ich und starre auf meine Kartons voll mit herrlichen Stüfchen. Dann lese ich die Schilder auf den Kartons und Bilder rauschen durch mein Gehirn. Bilder von fernen Ländern, Bilder von längst vergangenen Zeiten und Bilder von edlen Kristallen.

Ich öffne einen Karton, schaue hinein und nehme ein Stück heraus. Es ist das teuerste Stück, das ich jemals gekauft habe. Aber irgendwie fällt mir nicht ein, was der Wert des Stückes ist, sondern ich sehe vor meinem inneren Auge eine riesige Kupfermine im fernen Afrika und fühle das Herzrasen, welches ich hatte als ich das Stück erwarb. Was es heute kosten würde interessiert mich nicht, was mich interessiert ist das Mineral selbst, seine Herkunft und seine Zugehörigkeit zu einer der faszinierendsten Lagerstätten dieser Erde.

Hätte es nicht irgendein Afrikaner aufgehoben, wäre es heute zermalmt und warscheinlich Teil des Kabelbaumes meines Autos. Ich war nie in Afrika, aber immer wenn ich etwas über die Lagerstätte lese, krame ich meine Stücke hervor und schaue mir die Pracht an.

Neulich konnte ich ein Stück aus den Kohlegruben meiner Heimat erwerben. Ein schönes Stück, zugegeben. Und ich betrachte es gerade. Wieviel Schweiss und Mühe ist gebraucht worden, damit ich es mir anschauen kann. Und wieviel harte Arbeit steckt in der Zeche, aus der das Stück kam. Und dann stehe ich irgendwann auf einem Parkplatz eines Supermarktes und denke: Schau an, hier stand einst eine Kohlenzeche, und mein Markasit kommt irgendwo unter meinen Füssen her, 800m tief!

Na wenn das kein Grund ist das Mineral aufzuheben und sorgsam zu behüten!